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Ayurvedische Morgenroutine: Ein gesunder Start in Deinen Tag

Geschätze Lesezeit: 8 Minuten
Ayurvedische Morgenroutine: Ein gesunder Start in Deinen Tag
Bild von Pexels auf Pixabay

Ayurveda, die 5000 Jahre alte indische Heilkunst, bietet einzigartige und wertvolle Perspektiven auf Gesundheit und Wohlbefinden. Eine wichtige Komponente des Ayurveda ist die tägliche Routine, die sogenannte Dinacharya. In diesem Artikel stelle ich Dir eine ayurvedische Morgenroutine vor, die Deinen Tag auf gesunde und harmonische Weise beginnen lässt.

1. Früh aufstehen
Laut Ayurveda ist die optimale Zeit zum Aufstehen die “Brahma Muhurta”, die ungefähr 90 Minuten vor Sonnenaufgang liegt. Dieser Zeitpunkt wird als besonders heilig und rein angesehen und soll die beste Energie für den Tag bieten. Auch wenn es vielleicht nicht immer möglich ist, so früh aufzustehen, versuche, zumindest vor Sonnenaufgang aufzuwachen.

2. Reinigung
Nach dem Aufwachen ist es wichtig, den Körper von innen und außen zu reinigen. Trinke zuerst ein Glas warmes Wasser, um die Verdauung anzuregen und Toxine auszuscheiden. Dann folgen Mundpflege und Körperreinigung.

Zungenschaben
Zungenschaben ist eine der grundlegenden Reinigungspraktiken im Ayurveda. Hierbei wird ein Zungenschaber oder Löffel verwendet, um die Oberfläche der Zunge sanft zu reinigen. Dies entfernt Bakterien und Toxine, verbessert den Geschmackssinn und fördert die allgemeine Mundgesundheit.

Ölziehen
Ölziehen ist eine weitere ayurvedische Reinigungstechnik, die die Mundgesundheit fördert. Hierbei wird ein Esslöffel Sesam- oder Kokosöl in den Mund genommen und für etwa 15-20 Minuten durch die Zähne gezogen, bevor es ausgespuckt wird. Dies hilft, schädliche Bakterien zu entfernen, das Zahnfleisch zu stärken und einen frischen Atem zu fördern.

Nach diesen Reinigungsritualen folgt die Körperpflege: Zähneputzen, Gesicht waschen und Duschen.

3. Yoga und Meditation
Yoga und Meditation sind zentrale Bestandteile einer ayurvedischen Morgenroutine. Yoga hilft dabei, den Körper zu stärken und zu dehnen, während Meditation hilft, den Geist zu beruhigen und Dich auf den Tag vorzubereiten. Du musst kein Profi sein, um diese Praktiken zu nutzen – auch ein paar einfache Yoga-Posen und ein paar Minuten der Stille können einen großen Unterschied machen.

Eine sehr einfache, aber kraftvolle Yogaübung, die ideal für den Morgen ist, ist die Bergstellung, auch bekannt als Tadasana. Hier ist, wie Du sie durchführst:

Bergstellung (Tadasana)

  • Position: Stelle Dich mit Deinen Füßen hüftbreit auseinander auf eine ebene Fläche. Die Füße sollten parallel zueinander sein, mit den Zehen nach vorne gerichtet. Lasse Deine Arme entspannt an den Seiten Deines Körpers hängen.
  • Ausrichtung: Überprüfe Deine Ausrichtung, indem Du sicherstellst, dass Deine Knie über Deinen Knöcheln sind, Deine Hüften über Deinen Knien und Deine Schultern über Deinen Hüften. Dein Kopf sollte so positioniert sein, dass Dein Kinn parallel zum Boden ist und die Krone Deines Kopfes zur Decke zeigt.
  • Atmung: Nimm einen tiefen Atemzug ein und hebe dabei Deine Arme über den Kopf. Versuche, Deine Handflächen zusammenzubringen, oder lass sie einfach parallel zueinander. Atme tief und gleichmäßig.
  • Halte die Stellung: Halte diese Position für 5-10 tiefe Atemzüge. Stelle Dir vor, dass Du mit jedem Einatmen länger wirst und mit jedem Ausatmen tiefer in die Stellung sinkst.
  • Auflösung: Bei einem Ausatmen, lasse Deine Arme langsam an den Seiten Deines Körpers herunterkommen und komme zurück in die Ausgangsposition.
    Die Bergstellung ist eine Grundhaltung in Yoga und dient oft als Ausgangspunkt für andere Haltungen. Sie hilft dabei, Körperbewusstsein zu schaffen, die Körperhaltung zu verbessern und das Gleichgewicht zu fördern. Es ist auch eine tolle Übung zum Zentrieren und Erden, besonders am Morgen.

Erinnere Dich daran, dass es bei Yoga nicht darum geht, perfekt zu sein, sondern darum, achtsam und präsent zu sein. Also, nimm Dir die Zeit, auf Deinen Körper zu hören und jede Übung in Deinem eigenen Tempo zu machen. Yoga ist eine Praxis, und es ist völlig in Ordnung, langsam anzufangen und allmählich Fortschritte zu machen. Viel Spaß beim Üben!

4. Ayurvedisches Frühstück
Ein gesundes, nährendes Frühstück ist der Schlüssel, um Deinen Tag richtig zu beginnen. In der Ayurveda wird empfohlen, Lebensmittel zu wählen, die Deinen Dosha-Typ (Vata, Pitta, Kapha) ausgleichen. Allgemein sollte das Frühstück leicht verdaulich und nahrhaft sein, mit einer guten Balance aus Proteinen, Kohlenhydraten und gesunden Fetten.

Ein gutes Beispiel für ein ausgewogenes ayurvedisches Frühstück ist ein warmer Haferbrei mit Äpfeln und Gewürzen. Hier ist ein einfaches Rezept:

Zutaten:

  • 1 Tasse Haferflocken
  • 2 Tassen Wasser
  • 1 Apfel, gewürfelt
  • 1 Teelöffel Zimt
  • Eine Prise Kardamom
  • Eine Prise Salz
  • 1 Teelöffel Ghee oder Kokosöl
  • Ein paar gehackte Mandeln oder Walnüsse

Zubereitung:

Gib die Haferflocken und das Wasser in einen Topf und koche sie auf mittlerer Hitze, bis die Haferflocken weich sind.
Füge den gewürfelten Apfel, Zimt, Kardamom und Salz hinzu und rühre gut um.
Lass alles noch 5-10 Minuten köcheln, bis der Apfel weich ist.
Nimm den Topf vom Herd und rühre das Ghee oder Kokosöl ein.
Garniere Deinen Haferbrei mit den gehackten Nüssen und genieße ein warmes, nahrhaftes ayurvedisches Frühstück.
Dieses Frühstück ist reich an Ballaststoffen, gesunden Fetten und Proteinen und gibt Dir Energie für den Start in den Tag. Es ist auch leicht verdaulich und hilft, Deinen Verdauungstrakt in Schwung zu bringen. Du kannst natürlich auch andere Früchte und Nüsse verwenden, um das Frühstück an Deine individuellen Vorlieben und Bedürfnisse anzupassen.

Ein gesundes Frühstück ist nur ein Aspekt der ayurvedischen Morgenroutine, aber es ist ein sehr wichtiger. Es legt den Grundstein für Deine Ernährung und Deine Energie für den Rest des Tages. Also nimm Dir die Zeit, um ein nahrhaftes, ausgewogenes Frühstück zu genießen – Dein Körper und Dein Geist werden es Dir danken.

5. Selbstmassage
Eine Selbstmassage, bekannt als Abhyanga, ist ein weiterer wichtiger Teil einer ayurvedischen Morgenroutine. Eine Massage mit warmem Öl hilft, den Körper zu entgiften, das Nervensystem zu beruhigen und die Haut zu nähren. Du kannst dazu Sesamöl, Kokosöl oder ein anderes Öl verwenden, das zu Deinem Dosha-Typ passt.

Sie verbessert die Zirkulation, beruhigt das Nervensystem, fördert die Lymphdrainage und nährt die Haut. Hier ist eine einfache Anleitung, wie Du es zu Hause machen kannst:

Materialien:

  • Warmes organisches Öl (Sesamöl, Kokosöl oder ein anderes Öl, das zu Deinem Dosha-Typ passt)
  • Ein ruhiger, warmer Raum
  • Ein Handtuch, das Du nicht dagegen hast, ölig zu werden

Anleitung:

  • Vorbereitung: Beginne damit, das Öl in einem Wasserbad zu erwärmen. Du willst, dass das Öl warm, aber nicht heiß ist. Während das Öl erwärmt, bereite Deinen Raum vor. Du könntest ein Handtuch auf den Boden legen, um zu verhindern, dass das Öl auf den Boden tropft.
  • Beginne mit den Extremitäten: Nimm das warme Öl in Deine Hand und beginne mit den Extremitäten. Führe lange Streichbewegungen an den langen Knochen und kreisende Bewegungen an den Gelenken durch.
  • Bauch und Brust: Bewege Dich dann zu Deinem Bauch und Deiner Brust. Massiere den Bauch in kreisförmigen Bewegungen im Uhrzeigersinn (dies fördert die Verdauung) und die Brust in einer sanften kreisförmigen Bewegung.
  • Rücken und Gesäß: Wenn Du den Rücken erreichen kannst, führe lange Streichbewegungen entlang der Wirbelsäule und kreisförmige Bewegungen über das Gesäß aus.
  • Füße und Hände: Vergiss nicht, Deine Füße und Hände zu massieren. Diese Bereiche enthalten viele Druckpunkte und können von einer Massage besonders profitieren.
  • Kopf und Gesicht: Zu guter Letzt massiere Deinen Kopf und Dein Gesicht. Sei besonders vorsichtig im Gesichtsbereich, da die Haut hier empfindlicher ist.
  • Ruhephase: Lasse das Öl nach der Massage für 5-15 Minuten einziehen. Dies gibt dem Öl Zeit, tief in die Haut und das Gewebe einzudringen.
  • Reinigung: Nachdem Du das Öl einziehen hast lassen, nimm eine warme Dusche oder ein warmes Bad. Verwende eine milde Seife, um das überschüssige Öl zu entfernen, aber versuche, etwas Öl auf der Haut zu lassen, um die Feuchtigkeit zu versiegeln.

Du kannst diese Selbstmassage jeden Tag durchführen oder wann immer Du Dich gestresst oder aus der Balance fühlst. Es ist eine wundervolle Art, Dich selbst zu pflegen und Deinen Körper zu nähren. Und das Beste ist, dass es nur wenige Minuten dauert und in Deinen hektischen Alltag passt. Probier es aus und spüre den Unterschied!

Die Umsetzung dieser Morgenroutine kann eine kraftvolle Möglichkeit sein, Deinen Tag ausgewogen und entspannt zu beginnen. Es mag anfangs wie viel erscheinen, aber mit der Zeit wirst Du wahrscheinlich feststellen, dass diese Praktiken natürlich und mühelos in Deinen Tag einfließen. Und das Beste daran ist, dass sie Dir helfen, auf ganzheitliche Weise gesund und ausgeglichen zu bleiben.

Autor:in Details

Gesundheitswissenschaftler (MPH), Diplom-Kaufmann (FH)
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